Schnitzelparadies
Nordips marokkanischer Vater wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sein Sohn Medizin studiert. Das Zeug dazu hätte er locker, doch hemmen Unlust und eine gewisse Planlosigkeit ihn bei der Entscheidung. Um Geld zu verdienen, heuert er stattdessen in der widerlichen Großküche der Absteige Zum Blauen Geier an. Dort ist die Hackordnung klar geregelt. Der Koch ist alles, der kleine Tellerwäscher wenig bis gar nichts. So finden einige Kämpfe um den richtigen Platz in der Küche und nicht zuletzt auch um die schöne Agnes statt. Natürlich darf Nordips gestrenger Vater von diesem Küchentechtelmechtel nichts erfahren, da er sich um nichts auf der Welt von seinen Zukunftsplänen für den Sohnemann abbringen lassen will. Komödien, die mit klassischen Stereotypen arbeiten, sind im besten Falle urkomisch – oder wie in “Schnitzelparadies” langweilig und lächerlich. Die Marokkaner sind die coolen “Chiller”, während der Jugoslawe den grimmigen Metzger gibt, der kaum zu einem Lächeln zu bewegen ist. Das ist definitiv zu wenig, was Regisseur Martin Koolhoven hier aus seinen Figuren herausholt. Doch selbst darüber könnte man noch hinwegsehen, wenn bloß die Handlung nicht so elendig belanglos und vorhersehbar wäre. Dreimal darf geraten werden, welche der involvierten Küchenschaben die Agnes am Schluss abbekommt. So taugt der Film unter dem Strich noch nicht einmal zur kurzfristigen Unterhaltung.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Het schnitzelparadijs Land: Niederlande Jahr: 2005 Regie: Martin Koolhoven Darsteller: Mounir Valentyn, Bracha van Doesburgh, Mimoun Oaïssa Weitere Infos: IMDB, Amazon
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