Schiller
Anlässlich des 200. Todestages von Friedrich Schiller sahen sich ARD und arte 2005 bemüssigt, dem Nationaldichter ein weiteres filmisches Denkmal zu setzen. Die Handlung beschränkt sich auf einen kurzen Ausschnitt aus dem Leben des jungen Schiller, noch vor seiner Jenaer und Weimarer Zeit. Nach der Fahnenflucht aus der Stuttgarter Karlsakademie versucht der junge Schriftsteller am Mannheimer Theater Fuß zu fassen und stösst dabei auf zahlreiche Widerstände. Der dichtende Schauspieler Iffland macht ihm die Rolle als Hofdramatiker streitig, Schiller fristet ein Dasein in ärmsten Verhältnissen und in ständiger Angst vor den Häschern seines alten Brotgebers, des württembergischen Herzogs. Nicht zuletzt wird der idealistische Poet von der alteingesessenen Aristokratie sehr skeptisch beäugt. Matthias Schweighöffer liefert in der Hauptrolle eine packende Vorstellung und verkörpert den Dichtergiganten als den impulsiven, getriebenen und unangepassten Charakter, der er war. Überhaupt ist die gesamte Besetzung hervorragend, auch die Kulissen und Kostüme lassen nichts zu wünschen übrig – für eine TV-Produktion sicher keine Selbstverständlichkeit. Wenn man diesem Film einen Vorwurf machen kann, dann, dass er hier und da ein wenig über die Stränge schlägt. Beethovens “Ode an die Freude” als Filmmusik oder deren Erstvortrag von einem volltrunkenen, auf einer Festtafel stehenden Schiller – also bitte…
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Schiller Land: Deutschland Jahr: 2005 Regie: Martin Weinhart Darsteller: Matthias Schweighöfer, Teresa Weißbach, Robert Dölle, Jürgen Tarrach, Christian Nähte, Barbara Auer, Ulrich Noethen Weitere Infos: IMDB, Amazon
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