Rubber
Die mit Abstand blödeste, skurrilste, absurdeste Idee der letzten Jahre? Meet Robert: Robert ist ein…Reifen. Ein lebendiger Reifen. Mit psychokinetischen Kräften. Er kann Dinge zum Platzen bringen. Und…na, immer noch da? Und wenn Sie sich jetzt fragen, warum das Ganze, warum ausgerechnet ein lebendiger Reifen, dann gibt der Film einem schon selbst die Antwort, gleich am Anfang: “No fucking reason.” Alleine diese Grundidee macht mindestens eine Sichtung des Films zur Pflicht und auch Freunde des gepflegten Splatters werden bei diesem sehr übellaunigen Bastard von einem Reifen auf ihre Kosten kommen. Leider möchte “Rubber” jedoch zu sehr mit dem Publikum und dem Medium Film spielen und gibt sich als purer selbstreferenzieller Film im Film, der von einigen Leute in der Wüste via Fernglas geguckt wird. Dadurch wird man stets immer wieder aus der (absurden) Fiktion herausgerissen und deshalb machen sich einige Längen breit. Auch hat man mitunter das Gefühl, als müsse sich der Film selbst erlären bzw. für sein Geschehen rechtfertigen, anstatt man einfach Vertrauen in das Wirkungspotenzial des Reifens steckt. So aber wirkt “Rubber” bisweilen ein wenig zerfahren und uneinheitlich, aller satirischer Elemente zum Trotz (die wohl eigentlich sogar die Hauptintention sein dürften), und er schafft es dadurch auch nicht, Highlights oder so etwas wie einen echten Spannungsbogen zu kreieren. Der Fokus auf die reine Reifenfiktion und ein vielleicht dynamischeres Drehbuch hätten dem sehr gut zu Gesicht gestanden. So bleibt aber eine verdammt gute Idee, die am Anfang sehr gut umgesetzt wurde, sich aber dann ein wenig im sprichwörtlichen Sande verliert, auch weil man vom Film selbst immer wieder gesagt bekommt, wie blöd das eigentlich alles ist.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Rubber Land: Frankreich Jahr: 2010 Regie: Quentin Dupieux Darsteller: Thomas F. Duffy, Stephen Spinella, Roxane Mesquida Weitere Infos: IMDB
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