Romasanta – Im Schatten des Werwolfs
Eine blutige Mordserie versetzt Mitte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung in der spanischen Provinz in Angst und Schrecken: man vermutet Werwölfe hinter den Greueltaten. Als schließlich der fahrende Händler Romasanta vor Gericht gestellt und des fünfzehnfachen Mordes beschuldigt wird, ist die Konfusion perfekt. Denn der Angeklagte behauptet selbst, ein Wolfsmensch zu sein. Irgendwo zwischen “Pakt der Wölfe”, “Das Parfüm” und “Sleepy Hollow” hat diese spanisch-englische Produktion aus dem Jahr 2004 ihren Platz. Der Film streift viele interessante Themen: den Konflikt zwischen Aberglaube und Rationalität beispielsweise, oder die Frage nach der Triebfeder verbrecherischen Handelns. Doch, er streift sie eben nur. Denn unter Strich macht “Romasanta” einen ziemlich unausgegorenen Eindruck. Hier wurde nichts zu Ende gedacht, alles bleibt Stückwerk. Die Erzählstruktur ist genauso verwirrend wie das Spiel von Hauptdarsteller Julian Sands (”Killing Fields”, “Leaving Las Vegas”) hölzern. Als Identifikationsfigur fungiert die bildschöne Bárbara (Elsa Pataky), die, selbst nur knapp dem Tod entronnen, auf eigene Faust nach dem Mörder ihrer Mutter und Schwester sucht. Dieses Zugeständnis an das breite Publikum raubt dem auf wahren Begebenheiten beruhenden Film noch mehr von seiner Glaubwürdigkeit.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Romasanta Land: Spanien, England Jahr: 2004 Regie: Paco Plaza Darsteller: Julian Sands, Elsa Pataky, John Sharian Weitere Infos: IMDB, Amazon
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