Rocco und seine Brüder
Aus dem verarmten Süden Italiens machen sich vier Brüder samt Mutter in den reichen Norden des Landes auf. Mailand ist das Ziel. Dort wartet schon der älteste Sohn bzw. Bruder auf sie, und die Vielzahl an verschiedensten Arbeitsmöglichkeiten scheint den Umzug auf den ersten Blick auch zu rechtfertigen. Aber genau diese Möglichkeiten stellen die Familie auf eine harte Probe, da nicht jeder der Brüder sein Geld mit legalen Mitteln zu erwerben gedenkt. Während Rocco (Alain Delon) die gute Seele der Familie darstellt, schert sich Simone (Renato Salvatori) einen Dreck um Regeln und Gesetz. Die Beziehung und der Kampf zwischen Rocco und Simone stehen klar im Zentrum des Films. Auch die anderen Brüder haben die Glitzerfassade Mailands vor Augen und bekommen ihre Zeit, stellen mit ihren Eigenarten jedoch eher den Apspekt des kleinbürgerlichen, angepassten Lebens dar. Mit fast 3 Stunden Spielzeit lässt sich Luchino Visconti völlig zurecht reichlich Zeit damit, seine Charaktere zu zeichnen. Wie auch in anderen neorealistischen Filmen wird auch hier kein “Blatt vor die Kamera” genommen – die große Stärke dieses Subgenres. Und so überrascht der Film von 1960 mit teils drastischen Bildern – oder anders ausgedrückt: Visconti stellt das Leben so dar, wie es nun einmal ist. Mit Höhen und Tiefen, wobei die Tiefen bei “Rocco und seinen Brüdern” scheinbar tonangebend sind.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Rocco e i suoi fratelli Land: Italien, Frankreich Jahr: 1960 Regie: Luchino Visconti Darsteller: Alain Delon, Renato Salvatori, Annie Girardot Weitere Infos: IMDB, Amazon
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