Revolver
Die Interviewschnipsel mit hochdekorierten Hirnforschern im Abspann schließen Zweifel eigentlich aus: Guy Ritchie muss wirklich glauben, dass er diesmal ein ganz besonders intelligentes Werk zustandgebracht hat. Das ist natürlich ziemlich überheblich. Ein konfuser Plot mit unzählbaren Wendungen und einer letztlich doch erahnbaren Auflösung macht nun mal noch lange keinen anspruchsvollen Film. Eines muss man ihm lassen: schöne Bilder produzieren, das kann er. Rein optisch ist “Revolver” wohl mit das Beste, was von Ritchie bisher zu sehen war. Doch die “Story” um den Kleingangster Jake Green (Jason Statham), der sich nach seiner Entlassung aus dem Knast an Gangsterboss Macha (Ray Liotta) rächen will und sich dabei in einem undurchdringbaren Netz aus Intrigen, (Selbst-)Täuschung und Wahnsinn verfängt ist einfach zu hanebüchen. Die Idee, verschiedene Charakterdispositionen in Form von Personen und Situationen darzustellen ist vielleicht nicht neu, aber generell gut. Doch wenn man erst einmal an des Pudels Kern gelangt ist, dann kann man Ritchies Umsetzung nur als linkisch und plump bezeichnen. Um es mit einem Bild zu sagen: hier stochert ein Fleischer im menschlichen Gehirn herum, der uns erzählen will, dass er so die Rätsel des Bewusstseins lösen kann.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Revolver Land: Frankreich, England Jahr: 2005 Regie: Guy Ritchie Darsteller: Jason Statham, Ray Liotta, Vincent Pastore, Mark Strong, André Benjamin Weitere Infos: IMDB, Amazon
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