Punisher: War Zone
Ein Ende der Comic-Adaptionen ist nicht in Sicht. Auch die Marvelfigur Punisher darf wieder auf die Piste und mit massiver Feuerkraft reihenweise böse Buben ins Jenseits befördern. In “Punisher: War Zone” frönt Regisseurin Lexi Alexander (”Hooligans”) erneut ihrer Vorliebe für kernige Kerle und präsentiert mit Frank Castle (Ray Stevenson) zugleich einen der wohl langweiligsten Retortenhelden der letzten Jahre. Eigentlich ist es ja eine Binsenweisheit: Spannung kommt immer dann auf, wenn die Identifikationsfigur auf ernstzunehmenden Widerstand stösst. Das heißt gerade nicht, dass man einen praktisch unbesiegbaren Helden anderthalb Stunden lang hundertundnochmalwas Gangster physisch vernichten lässt und der wohlig grunzenden Zuschauermeute in Ermangelung einer Handlung einfach eine Splatterszene nach der anderen vor den Latz knallt. Noch schlimmer ist da nur die alibihafte, hochnotpeinliche “Charakterzeichnung” des wortkargen Bestrafers, gegen den sogar ein Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten ein Ausbund an menschlicher Komplexität war. Zwei psychopathische Mafiabrüder sind die letzten auf seiner Liste – und ganz ehrlich: hätten die den Punisher gleich zu Beginn allegemacht und sich ihr penetrantes Overacting dann dorthin gesteckt wo’s hingehört, dann wäre ja vielleicht noch ein ganz netter Film daraus geworden.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Punisher: War Zone Land: USA Jahr: 2008 Regie: Lexi Alexander Darsteller: Ray Stevenson, Dominic West, Doug Hutchison, Julie Benz, Mark Camacho, Colin Salmon Weitere Infos: IMDB, Amazon
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