Ploy
Filme über die Beziehung zwischen Mann und Frau und alles was dazugehört gibt es en masse. Pen-ek Ratanaruang macht also kein neues Fass auf, wenn er in “Ploy” die kriselnde Ehe von Wit und Daeng beschreibt. Er muss das Thematik aber auch gar nicht revolutionieren, denn dazu beherrscht der thailändische Regisseur sein Handwerk einfach zu gut. Mit hypnotisierenden Bildern, wie sie nicht typischer für ihn sein könnten, treffsicheren Schnitten und Überblendungen gibt er der alten, abgenutzten Leier den Schwung, den sie braucht. Wie schon in “Invisible Waves” und “Last life in Universe” schafft Ratanuarang es, eine seltsame Ruhe zu kreieren, die sich, und das ist vollkommen positiv gemeint, bleiern und schwer über das gesamte Geschehen legt. Keine Hektik, kein unnötiges Tempo machen. So reisen Wit und Daeng aus Amerika zu einer Beerdigung nach Bangkok an. Nach dem 20-stündigen Flug völlig fertig, wird erst einmal in ein luxuriöses Hotel eingecheckt, in dem aber keiner der beiden so recht Ruhe finden kann. Wit versucht deswegen Ablenkung an der Hotelbar zu finden, wo er die junge Ploy trifft, die dort gestrandet ist. Doch aus unerklärlichen Gründen hegt seine Frau Daeng einen Hass gegen Ploy, den sie aber nie vordergründig zeigt. Natürlich liegen die Probleme ganz wo anders und allmählich legt das Ehepaar die feine, höfliche asiatische Maske ab und zeigt sein wahres Gesicht: ein Prozess, den uns Ratanaruang in einer gekonnten Vermischung von Traum und Wirklichkeit zeigt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Ploy Land: Drama Jahr: 2007 Regie: Pen-ek Ratanaruang Darsteller: Ananda Everingham, Pornwut Sarasin, Porntip Papanai Weitere Infos: IMDB, Amazon
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