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Palermo Shooting

Mittwoch, 11. April 2012 · Autor: Mr. J.

palermo_shooting_sceneDas Thema Tod ist aus dem Kino wohl nicht wegzudenken, aber das er in persona auftritt, ist, wie Regisseur Wim Wenders im Interview treffend analysiert, äußerst selten. Den meisten wird noch das “Siebente Siegel” von Ingmar Bergman in den Sinn kommen, wo der Sensenmann ebenfalls eine sehr wichtige Rolle einnimmt. So auch in diesem Film von Wenders. Finn (Campino), ein erfolgreicher Fotograf, entkommt durch eine grobe Unachtsamkeit beim Autofahren nur knapp dem Tod. Durch dieses Erlebnis sehr beeindruckt, beschließt er sein Leben zu ändern…müsste an dieser Stelle jetzt kommen. Und irgend so etwas in die Richtung ist es auch, als er nach Palermo geht, um dort den Kopf freizubekommen. Vor Ort wartet aber schon der Gevatter (Dennis Hopper) auf ihn. Wohl keine zweite Stadt auf dieser Erde hätte sich so gut für dieses Thema so geeignet wie die sizilianische Metropole. Vor allem die Altstadt strahlt eine Morbidität aus, wie sie wohl kein Bühnenbildner hätte besser entwerfen können. Logischerweise prägt die Stadt den Film sehr stark, aber auch der Handlung ist in all ihrer Einfachheit ein gewisser Charme nicht abzusprechen. Selbst Campino passt mit seinem ungeschliffenen Schauspiel – der Score hingegen nicht. In diesem Fall wäre weniger definitiv mehr gewesen, stattdessen mischt Wenders verschiedene Musikstile palermo_shooting_coverzu einem m.E. zu lauten und bunten Durcheinander, das zu oft einfach nur unpassend wirkt. An dieser Stelle wäre noch mehr aus dem film zu holen gewesen. Endlich wurde aber wieder einmal dieses “Tabuthema” auf die Leinwand geholt. Nächstes Mal gerne ruhig noch direkter.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Palermo Shooting Land: Deutschland, Frankreich, Italien Jahr: 2008 Regie: Wim Wenders Darsteller: Campino, Giovanna Mezzogiorno, Dennis Hopper Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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