Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat
Das ist er also, der hierzulande vielleicht am hitzigsten diskutierte Film des Kinojahres 2008. Was wurde nicht für ein Affentheater veranstaltet um den hochrangigen Scientologen Tom Cruise und die Frage, ob so einer den vielleicht prominentesten deutschen Widerständler denn spielen dürfe. Und im Nachhinein stellt sich mal wieder heraus: viel Lärm um nichts. “Operation Walküre” ist ein akribisch recherchierter, aber äußerst blutleerer Thriller über das missglückte Attentat vom 20. Juli 1944: Ein Film, in dem zu austauschbarer Konservenmusik Unmengen an bedeutungsschwangeren Blicken ausgetauscht werden und bei dem man sich alle Mühe gibt, den “Führer” bei wirklich jeder Gelegenheit als creepy guy, als zweifingerbarttragenden Dämon zu inszenieren. Das ist Geschichtsschreibung a la americaine, Betroffenheitskino für die Masse – deshalb so ärgerlich, weil es hochkomplexe Motivlagen und Zusammenhänge um jeden Preis in einen auf Spannung geeichten Plot pressen muss. Mehr kann man von einem Regisseur wie Bryan Singer, zu dessen Karriere-Highlights Blockbuster wie “X-Men” und “Superman Returns” gehören, allem Anschein nach wohl nicht erwarten. Vielleicht hat der Film aber trotzdem sein Gutes: wenn sich der ein oder andere Zuschauer mit ihm nicht zufrieden gibt nämlich und seine Nase doch lieber mal wieder in ein Geschichtsbuch steckt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Valkyrie Land: USA, Deutschland Jahr: 2008 Regie: Bryan Singer Darsteller: Tom Cruise, Kenneth Branagh, Tom Wilkinson, Terence Stamp, Christian Berkel Weitere Infos: IMDB, Amazon
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