One Hour Photo
Sy Parrish (Robin Williams) arbeitet in einem Supermarkt als Fotoentwickler. Diese Arbeit nimmt er sehr genau und wenn die Farbnuancen mal ein wenig abweichen, dann wird der Techniker zur Schnecke gemacht. Ansonsten ist er, rein äußerlich, ein absoluter Normalo, der keinen gesteigerten Wert darauf legt, aus der Masse herauszustechen. Ein für ihn willkommener Nebeneffekt des Jobs ist der Umstand, dass er Einblicke in das Leben seiner Kunden erhält. Besonders die Familie Yorkin hat es ihm angetan. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Die dreiköpfige Familie (Vater, Mutter, Kind) wirkt wie aus einem Prospekt für das perfekte Familienidyll entsprungen. Sy, der keine Familie hat und unter der Einsamkeit zu leiden scheint, mischt sich mehr und mehr in das Leben der Yorkins ein, was logischerweise nicht folgenlos bleibt. Mit “One Hour Photo“ gelingt Mark Romanek ein sehr durchschnittlicher Mix aus Drama und Psychothriller. Die Figur von Sy bleibt dauerhaft in der Schwebe, ohne dass man letzten Endes genau weiß, was er eigentlich will bzw. wie er das Ziel mit den gewählten Mitteln zu erreichen gedenkt. Die Rolle als schwer zu durchschauendender Psychophat (was fast ein zu großes Wort ist) nimmt man Robin Williams ab – was aufgrund seiner sonstigen Rollenwahl nicht selbstverstädlich ist. Dummerweise interessiert einen das Schicksal der Familie Yorkin kein Stück: zu beliebig, zu wenig interessant inszeniert Romanek diese. Ein weiteres der vielen Steinchen, die “One Hour Photo” zu einem Film machen, der weniger besonders ist als vorhersehbar und spannungsarm.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: One Hour Photo Land: USA Jahr: 2002 Regie: Mark Romanek Darsteller: Robin Williams, Connie Nielsen, Michael Vartan Weitere Infos: IMDB, Amazon
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