Nur die Sonne war Zeuge
Es kann nur einen geben, und das ist Alain Delon – das Original des talentierten Mr. Ripley. In ihrer ersten großen Rolle brilliert die spätere Film-Noir-Ikone als gewiefter Hochstapler, der sich unter die arglose High-Society-Jugend mischt, die in Italien dem süßen Nichtstun frönt. Recht bald ermordet er einen Millionärssprössling – und nimmt dessen Identität an. Dieser spannende Plot stammt ursprünglich aus einem Roman von Patricia Highsmith und befindet sich bei dem zweimaligen Oscar-Gewinner Réne Clément definitiv in den richtigen Händen. Der inszeniert “Plein Soleil” als abgründigen Thriller unter mediterraner Sonne, einen Film, der die Spannung durch zahlreiche unerwartete Wendungen nach oben treibt und heute zu den ganz großen Klassikern des europäischen Kinos zählt. Eine kleine Schwäche gibt es aber doch. Während Delon und Ronet beide eher undurchsichtige, schwer einzuschätzende Charaktere spielen und sich als solche ein packendes Psycho-Duell liefern, fällt die weibliche Nebendarstellerin leider ziemlich ab. Die Rolle der schönen Frau zwischen zwei Männern ist so schon undankbar genug, darüber hinaus mit der fahrigen Chanson-Sängerin Marie Laforêt aber auch noch zweitklassig besetzt. Am Gesamtfazit ändert das wenig: “Plein Soleil” ist spannend, straff erzählt und vor allem im Hinblick auf die zentralen Bootsszenen auch kameratechnisch toll in Szene gesetzt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Plein Soleil Land: Frankreich, Italien Jahr: 1960 Regie: René Clément Darsteller: Alain Delon, Maurice Ronet, Marie Laforêt Weitere Infos: IMDB, Amazon
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