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Next Door

Montag, 12. April 2010 · Autor: bdm

next_door_sceneHier haben wir es mit einer interessanten kleinen Produktion aus Skandinavien zu tun, die ein ganz großes Problem hat: man kennt die Hauptidee bereits aus Filmen wie “Das geheime Fenster” und “The Machinist”. “Next Door” hat im Vergleich mit diesen Streifen mehr Sex und Gewalt zu bieten und ist damit trotz allem für einen gepflegten Mindfuck gut – nur die Spannung kommt eben zu kurz. Die Handlung: John (Kristoffer Joner) steckt voll im Trennungsstreit, ist mit den Nerven ziemlich am Ende und deshalb auch alles andere als erfreut, ihn die neue Nachbarin Anne für einen kleinen Gefallen in ihre Wohnung bittet. Dort trifft er eine weitere Frau an, Kim, angeblich Annes jüngere Schwester. Die Bekanntschaft mit den beiden dubiosen Damen ist der Auftakt zu einer surrealen Tour de Force: John wird von den labyrinthischen Gängen des alten Mietshauses regelrecht verschluckt und schon bald kann man als Zuschauer nicht mehr zwischen Realität und Wahnvorstellung unterscheiden. Die Inspirationsquellen von Regisseur Pål Sletaune liegen auf der Hand. Häuser, die als düstere Spiegelbilder der Seele ein Eigenleben entwickeln, kennt man aus Stanley Kubricks großem Klassiker “Shining”, aus Polanskis “Ekel” und Jessica Hausners “Hotel”. next_door_coverWas Atmosphäre und Erzähltempo angeht hat man sich an David Lynch orientiert und nicht zuletzt durch den Score erinnert “Next Door” sehr stark an “The Machinist”. Wem so viel Zweitverwertung nichts ausmacht, der bekommt einen visuell einwandfreien, sich immer mehr steigernden Mysterythriller mit einem ziemlich verstörenden Finale serviert.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Naboer Land: Dänemark, Schweden, Norwegen Jahr: 2005 Regie: Pål Sletaune Darsteller: Kristoffer Joner, Cecilie A. Mosli, Julia Schacht Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 6.5/10 (2 Bewertungen eingegangen)
Next Door, 6.5 out of 10 based on 2 ratings

2 Kommentare für "Next Door"

  1. 1 Mr.J. schrieb am Dienstag, 13. April 2010 um 12:31 Uhr:

    Fand den Film im Großen und Ganzen gelungen. Warum er aber erst ab 18 Jahren freigegeben ist, ist mit schleierhaft.

  2. 2 bdm schrieb am Mittwoch, 14. April 2010 um 09:55 Uhr:

    Das liegt wohl an dieser ausführlichen Prügel-Sexszene, da verstehen die Jugenschützer keinen Spaß. Allerdings hätte dann natürlich auch ein Film wie “Nackt” eine FSK 18 verdient, da sind ja noch ruppigere Szenen zu sehen. Das verstehe wer will…

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