Naked Lunch
Der Autor Bill Lee (Peter Weller) verkauft nicht genügend Bücher, um damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Er muss sich als Kammerjäger über Wasser halten, einer Arbeit, die ihn nachhaltig prägt und verändert. Zu allem Überfluss ist Lee auch noch drogensüchtig – was läge da also näher, als sich einfach einmal eine Dosis Insektenvernichtungsmittel zu spritzen? Die Katastrophe folgt auf den Fuß: im Rausch erschießt er bei einer Nachstellung der berühmten Wilhelm-Tell-Szene seine Frau. Fortan driftet Lee in eine Art Dämmerzustand ab, was aber auch sein Gutes hat, weil er nun endlich ein erfolgversprechendes Buch zu schreiben beginnt. Was gut anfängt, bleibt leider nicht bis zum Ende unterhaltsam. Nicht umsonst galt die literarische Vorlage von William S. Burroughs als unverfilmbar, bis sich David Cronenberg (”Die Fliege”, “eXistenZ” an den Stoff heranwagte. Der Kanadier nimmt sich alle nur erdenklichen Freiheiten, verzichtet auf eine klassische, lineare Literaturverfilmung und bringt eigene Ideen mit ein. 
In der Nebelwelt der Illusionen, in die sich Lee durch seine Drogenexperimente hinein begeben hat, begegnen ihm immer wieder ungewöhnliche Kreaturen, die ihn dazu anhalten, an seinem Buch weiterzuarbeiten. Es sind gerade diese Momente, die Cronenberg sehr gut gelingen. Doch dabei verpasst er es, einen Spannungsbogen aufzubauen, der die einzelnen Szenen in ein würdiges Kleid hüllen und dem Zuschauer das oft beliebig wirkende Dahinplätschern der Bilder ersparen würde.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Naked Lunch Land: Kanada, England, Japan Jahr: 1991 Regie: David Cronenberg Darsteller: Peter Weller, Judy Davis, Ian HolmWeitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
2 Kommentare
Echt verrückter Film, mit einigen “komischen” Szenen.
Hab mich sogar 1-2 mal geekelt.
Richtig Spannung kommt aber nicht auf.
Schöne und treffende Review.
zu beginn muss ich sagen fand ich in eigentlich ganz gut.je länger das elend aber ging desto mehr hat er abgebaut.ist eigentlich ein fehler der nicht passieren darf zumindest nicht wenn man einen namen wie cronenberg hat