Mrs. Parker und ihr lasterhafter Kreis
Mrs. Dorothy Parker (Jennifer Jason Leigh) ist das, was man landläufig als emanzipierte Frau bezeichnet. Sie hat ihren eigenen Kopf und gerade dadurch keine Probleme, sich auch in Männerdomänen durchzusetzen, zu denen die Arbeit als freie Schriftstellerin und Journalistin in den 1920er Jahren sich noch zählte. Dabei hilft ihr ein ganz eigener Humor ebenso wie der eher negativer Blick auf die menschliche Gattung im Allgemeinen. Wenn das nichts hilft, dann gibt es noch den Griff zur Flasche, um die Umgebung einigermaßen erträglich zu gestalten. Der Film von Alan Rudolph taucht perfekt in die – zumindest für die betuchte Gesellschaft – goldenen Zeiten der USA ein. In lockeren Intellektuellenkreisen wird über dies und das diskutiert, ohne dass das die Wortduelle je zu einem brauchbaren Ende kommen. Dafür passiert auch einfach zu viel, ist zu viel möglich. Genau diesen Zeitgeist und Esprit, den man heutzutage mit den 20er Jahren verbindet, fängt der Regisseur gekonnt ein. Mrs. Parker selbst hingegen bleibt ein Buch mit sieben Siegeln – und das selbst, wenn sie einmal nüchern ist, wenn die Dame das in diesem Streifen überhaupt jemals ist. Der mehr oder minder substanzlose Charakter der Hauptfigur wirkt mit der Zeit ziemlich anstrengend, was aber auch Leighs nervender Darstellung der Dauertrunkenen liegen könnte.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Mrs. Parker and the Vicious Circle Land: USA Jahr: 1994 Regie: Alan Rudolph Darsteller: Jennifer Jason Leigh, Campbell Scott, Matthew Broderick Weitere Infos: IMDB, Amazon
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