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Mother

Donnerstag, 4. Februar 2016 · Autor: Mr. J.

mother_sceneGanz geheuer sind Regisseur Bong Joon-ho Polizisten und deren Arbeit augenscheinlich nicht. Meist glänzen sie durch eine überragende Unfähigkeit, Sachverhalte richtig zu erkennen und Fälle entsprechend zu lösen – oder sie sind einfach simpelster Natur. Das hat er schon in “Memories of Murder” so gezeigt und in “Mother” ändert sich in dieser Hinsicht auch nichts. Dabei erfordert der aktuelle Fall eine feine Spürnase und die Reflexe einer Katze. In einem schmuddeligen Hinterhof wurde ein Mädchen ermordet. Und dann, offensichtlich für das ganze Viertel, über eine Brüstung gelegt. Ins Visier gerät alsbald der zurückgebliebene, aber gar nicht so dumme Do-jun. Der steht eigentlich unter den Fittichen seiner Mutter, die mit Argusaugen über ihn wacht und jede seiner Bewegungen zu kontrollieren versucht – soweit es eben möglich ist. Es ist eine sehr innige Mutter-Sohn-Verbindung, die nicht zuletzt vonseiten der Mutter um jeden Preis aufrecht erhalten werden will. In seinem Film lotet Joon-ho also neuerlich die Unfähigkeit der Staatsdiener aus, die jedoch eher zum Nebenschauplatz degradiert werden. Viel mehr interessiert er sich dafür, wieweit eine Mutter in ihrem Beschützerinstinkt gehen würde. mother_coverDas Ganze packt er in ansehnliche Bilder, die es aber kaum zu verhindern wissen, über die stellenweise sehr dröge Story hinwegzutäuschen. Sein Handwerk versteht der Regisseur durchaus. Was ein Spannungsbogen ist nicht unbedingt. Es bleibt: ein leicht überdurchschnittliches Drama für Freunde des koreanischen Films.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Madeo Land: Südkorea Jahr: 2009 Regie: Joon Ho Bong Darsteller: Hye-ja Kim, Bin Won, Ku Jin Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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