Moby Dick
Kapitän Ahab (Gregory Peck) muss schon geahnt haben, dass die neuerliche Suche nach dem verhassten schnaubenden Ungetüm Moby Dick kein gutes Ende nehmen wird. Das schert den alten Seebären aber recht wenig. Zu viel Zeit hat ihn der Wal schon gekostet – und obendrein noch ein Bein des nicht nicht abzuschüttelnden Jägers verschlungen. So gibt jetzt Ahabs Holzbein den unbarmherzigen Rhythmus vor, es ist gewissermaßen der Herzschlag des Schiffs, dass sich durch die Meere pflügt – immer dem Feind entgegen. Auch die angeheuerte Crew kann sich diesem alles in seinen Bann schlagenden Hass schließlich nicht mehr entziehen. Zweifel werden geäußert, verklingen aber ungehört. Sicherlich lebt dieser Film von der glänzenden Rolle Gregory Pecks: ein Auftritt, den man diesem Schönling so gar nicht zugetraut hätte. Es sind primär die Szenen mit seiner Beteiligung, die fesseln. Das Drumherum wirkt in diesem Werk von 1956 oft zu klein und unbedeutend, immer wieder schleichen sich auch unnötige Längen ein, die den Rhythmus des Film stören und, statt die Dramatik zu unterstreichen, meist das Gegenteil bewirken. Unter dem Strich ist “Moby Dick” trotzdem ein einmaliger, von John Huston überzeugend inszenierter Abenteuerfilm, der sich dem Buchstoff von Herman Melville auf angemessene Weise nähert. Ganz im Gegensatz zum 1998 entstandenen TV-Remake übrigens, in dem Gregory Peck nur noch in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Moby Dick Land: USA Jahr: 1956 Regie: John Huston Darsteller: Gregory Peck, Richard Basehart Weitere Infos: IMDB, Amazon
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