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Miller’s Crossing

Montag, 4. Oktober 2010 · Autor: bdm

millers_crossing_sceneEin Mafiafilm nach Coen-Art: mit verschrobenen Charakteren, einigen deftigen Gewaltszenen und einer am Rande der Absurdität vorbeischrappenden Geschichte. Das angestrengte Pathos eines “Paten” will keiner mehr sehen, aber so wie Joel Coen die Sache hier gestaltet, funktioniert es leider auch nicht. Dass “Miller’s Crossing” trotz namhafter Besetzung nie so recht in Fahrt kommt, hat seine Gründe. Die Kulissen sind immer als solche zu erkennen, das Erzähltempo ist schleppend, die Figuren bleiben weitestgehend gesichtslos und eindimensional, Spannung mag einfach nicht aufkommen. Entfernt erinnert die Story des Films an “Für eine Handvoll Dollar” und besonders Walter Hills “Last Man Standing”. Auch hier geht um einen Bandenkrieg zwischen Iren und Italienern zu Zeiten der Prohibition, in dem ein abgebrühter Protagonist (Gabriel Byrne) sein ganz eigenes, für beide Parteien undurchschaubares Spiel aufzieht. Wie immer bei den Coens ist das alles natürlich nie wirklich ernst gemeint, mit kratzbürstigem Humor aufgeladen und mindestens zweimal ironisch gebrochen. millers_crossing_coverDoch auch wenn “Miller’s Crossing” in voller Absicht ein Genreklischee nach dem anderen erst bedient und dann unterläuft, fährt der dritte Film der eigenwilligen Brüder die meiste Zeit nur untertourig und nimmt deshalb in ihrem Gesamtschaffen nur eine untergeordnete Stellung ein.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Miller’s Crossing Land: USA Jahr: 1990 Regie: Joel Coen Darsteller: Gabriel Byrne, John Turturro, Marcia Gay Harden, Jon Polito Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 5.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Miller's Crossing, 5.0 out of 10 based on 1 rating

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