Maniac (2012)
Ach je, Mutti war nie da, deswegen muss Klein-Frank jetzt schöne Frauen tot machen… so oder so ähnlich funktionierte die (Küchen-)Psychologie des Slashers ja schon immer. Und vielleicht ist gerade das mit ein Grund dafür, weshalb das Genre seine goldenen Zeiten lange hinter sich hat. Dessen ist sich natürlich auch das Duo Khalfoun/Aja bewusst – und lässt es sich trotzdem nicht nehmen, die olle Schlitzer-Kamelle haargenau so einfach noch einmal zu erzählen. Mit einer Besonderheit allerdings: die Handlung ist in ihrem Remake von William Lustigs “Maniac” (fast) komplett aus der Ego-Perspektive gefilmt. Was wiederum den genüßlich gegen den Strich besetzten Elijah Wood vor die Herausforderung stellt, der Star in einem Film zu sein, der eine solchen eigentlich gar nicht nötig hat. In Messern und Spiegeln blitzt sein bleiches Jüngelchengesicht ab und an auf, ansonsten ist hier vor allem Hand- und Stimmarbeit gefordert. Und, so abgedroschen die Story auch sein mag, der Kunstgriff funktioniert zumindest soweit, dass man diesem radikal subjektivierten “Maniac” eine außerordentlich dichte, abgründige Atmosphäre attestieren kann. Da wird auf Parkplätzen gelauert, an Schädeln gesägt und Puppen herumgefummelt, dass es eine wahre Freude ist, in besonders blutigen Szenen manchmal aber auch einfach mit dem POV-Prinzip gebrochen. Wenn die beiden sadistischen Franzmänner es geschafft hätten, diese Bilder, diese Stimmung mit einer halbwegs interessanten Story zu kombinieren, könnte man ja fast schon wieder anfangen, sich für Slasher zu interessieren.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Maniac Land: Frankreich, USA Jahr: 2012 Regie: Franck Khalfoun Darsteller: Elijah Wood, Nora Arnezeder, America Olivo Weitere Infos: IMDB, Amazon
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