Malevil
Nach einem verheerenden Nuklearschlag bleibt von dem kleinen Dorf Malevil nicht mehr viel übrig, das man als zivilisierter Mensch als bewohnbaren Grund und Boden bezeichnen könnte. Einzig eine Handvoll Menschen bleibt durch Zufall verschont, weil sie sich zum Zeitpunkt der Detonation in den Tiefen eines alten Weinkellers aufhält. Doch allmählich keimt wieder Hoffnung auf: die Leute beginnen mit dem Wiederaufbau ihrer Unterkünfte und der Urbarmachung der zerstörten Natur – was bleibt ihnen auch anderes übrig. Ein solches atomares Vernichtungsszenario gab es bis dato zum Glück nur im Film zu sehen. Den Zuschauern muss es aber trotzdem stark an die Nerven gegangen sein, als Regisseur Christian de Chalonge seinen Film 1982 in die Kinos brachte; immerhin stellte der Kalte Krieg damals noch eine reelle Bedrohung dar. Die oft so genannte “Endzeitstimmung” fängt “Malevil” sehr gut ein, wenn sich die leidgeplagten Überlebenden durch karge, tote Landschaften quälen und dem Boden das wenige Brauchbare abtrotzen. Der auf das Wesentliche reduzierte Mensch ist hier aber auch zu keinem höherwertigen Dialog mehr in der Lage. Sicherlich, nach einem solchen Schockerlebnis kann man durchaus verstummen. Doch wenn der Magen gefühlt und die Lust gestillt ist, dann sollte man seinen Geist wieder in andere Sphären gleiten lassen. Und genau das versagt de Chalonge seinen Figuren, weswegen “Malevil” als Zivilisationskritik nur bedingt überzeugt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Malevil Land: Frankreich, Deutschland Jahr: 1981 Regie: Christian de Chalonge Darsteller: Jean-Louis Trintignant, Michel Serrault, Jacques Dutronc Weitere Infos: IMDB, Amazon
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