Ludwig van B. – Meine unsterbliche Geliebte
Künstlerbiographien sind eigentlich Arthaus-Terrain, für die ganz Großen ist man aber auch in Hollywood gerne mal zu haben. Das Ergebnis sind dann meist prächtig ausstaffierte, in leuchtenden Farben gefilmte Pomp-Produktionen, denen es im Ausgleich dafür an Geist und Seele fehlt. Auch Bernard Rose – bis dahin durch Horrorfilme wie “Paperhouse” und “Candymans Fluch” aufgefallen – kann diesbezüglich keine neuen Akzente setzen. Nach Beethovens Tod macht sich sein Sekretär A.F. Schindler (Jeroen Krabbé) auf, um die geheimnisvolle “Unsterbliche Geliebte” ausfindig zu machen, die laut letzter Verfügung des Meisterkomponisten sein gesamtes Vermögen erben soll. In ausgedehnten Rückblenden entfaltet sich das Bild eines eigenbrödlerischen, zu Lebzeiten durchaus umstrittenen Genies, das mit Noten immer besser konnte als mit Menschen. Gary Oldman mimt den Maestro als verzauselten Wüterich, mit Isabella Rosellini, Johanna Ter Steege und Valeria Golino sind auch die weiblichen Nebenrollen gut besetzt. Dagegen zeigt man sich ausgerechnet in Sachen Filmmusik überfordert. Braucht’s denn diese penetrante Dauerbeschallung, dieses bürokratische Abhaken von Greatest Hits, die sowieso jedes Kind kennt? “Immortal Beloved” bietet schöne Bilder mit Hang zum Kitsch – doch was den Menschen Ludwig van Beethoven angeht, dümpelt man leider nur an der Oberfläche.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Immortal Beloved Land: England, USA Jahr: 1994 Regie: Bernard Rose Darsteller: Gary Oldman, Jeroen Krabbé, Isabella Rosselini, Johanna Ter Steege, Valeria Golino Weitere Infos: IMDB, Amazon
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