Love & Basketball
Bei großen Liebesfilmen aus der Traumfabrik Hollywoods ist der ebenbürtig große Kitsch nicht weit entfernt, und allzu häufig ist es gerade der, der dann bei manchem einen Brechreiz auslöst, oder doch nur zu Tränen rührt. Und wenn man schon den Titel “Love & Basketball” hört, möchte man(n) am liebsten das Weite suchen. Zum Glück stellt sich aber gerade diese, eher unscheinbare Spike Lee Produktion als durchaus hochwertig dar. Keine Superprominenz in den Hauptrollen und in Gina Prince-Bythewood eine damals wie heute eher vergleichsweise unbekannte Regisseurin sind zwar nicht die Zutaten, die großes Kino ausmachen, doch zweifelsohne beherrschen alle Beteiligten ihr Fach. Über ganze 12 Jahre wird die Geschichte Zweier ausgebreitet, die sich in jungen Jahren kennenlernen, ineinander verlieben und wieder auseinandergehen, während ein jeder seine eigene Karriere als Profibasketballer forcieren möchte. Dabei sind die insgesamt angenehm verhalten, realistische Inszenierung und das dazu passende Schauspiel die Ingredienzien, die “Love & Basketball” von anderen Genrevertretern unterscheiden lassen: Der Fokus liegt einzig auf der Geschichte und auf den glaubhaften Figuren und deren ebenso glaubhaften Entwicklung. So gut wie nichts erscheint wirklich einzig zu dramaturgischen Zwecken an den Haaren herbeigezogen; alles, Gefühle, Reaktionen und Ereignisse, wirkt schlüssig und nachvollziehbar, wobei auch kluge Dialoge ihren Beitrag dazu leisten. Das Heranreifen beider Hauptfiguren gibt dem Ganzen noch eine gewisse epische Note, die, neben der Liebe, auch das Leben an sich in den Fokus rückt. “Love & Basketball” ist damit eine sehr geerdete und auch reife Liebesromanze und sei auch jenen empfohlen, die mit Basketball eigentlich nichts anfangen können.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Love & Basketball Land: USA Jahr: 2000 Regie: Gina Prince-Bythewood Darsteller: Sanaa Lathan, Omar Epps, Glenndon Chatman Weitere Infos: IMDB, Amazon
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