Lost in Translation
Hotels scheinen auf Regisseure eine gewisse Anziehungskraft auszuüben und so verwundert es nicht, dass sich auch Sofia Coppola für diese Location entschieden hat. Anders als z.B. in Ingmar Bergmans “Das Schweigen”, wo das Hotel der einzige Schauplatz ist, dient es hier eher als Ausgangsbasis für den weiteren Plotverlauf in der Millionenmetropole Tokio. In diesem Moloch dreht Bob Harris (Bill Murray), ein bekannter Schauspieler in der Midlifecrisis, einen Werbespot für einen Whiskeyhersteller. Zufällig trifft er, eben im Hotel, Charlotte (Scarlett Johansson), die im Gegensatz zu Bob reichlich wenig mit ihrer Zeit anzufangen weiß, da sie von ihrem Mann zum Nichtstun verdonnert wurde, da er als Fotograf einem Job nachgeht, bei dem er augenscheinlich keine Ablenkung gebrauchen kann. Sei’s drum. Bob und Charlotte scheinen Gefallen einander gefunden zu haben, zumindest kann man miteinander reden und das nächtliche Tokio samt neuen Bekanntschaften unsicher machen. Die (Un-)möglichkeit von Kommunkation – japanisch kann keiner der beiden – ist dann auch ein zentrales Motiv, mit dem Coppola arbeitet und wodurch der Film eine nicht zu verachtende komödiantische Note erhält. “Was “Lost in Translation” aber gänzlich fehlt, ist eine tiefergehende Handlung. Klar, Tokio hat einiges zu bieten und fremde Kulturen interessieren sowieso. Wenn die Quintessenz des Ganzen wieder einmal nur darin besteht, dass in Bobs Ehe nicht alles optimal läuft und Charlotte sich von ihrem Bund für’s Leben mehr versprochen hat, dann ist das doch einen Tick zu wenig. Trotzdem fühlt man sich von “Lost in Translation” rundum gut unterhalten, da dem Film handwerklich nichts vorzuwerfen ist.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Lost in Translation Land: USA, Japan Jahr: 2003 Regie: Sofia Coppola Darsteller: Bill Murray, Scarlett Johansson, Giovanni Ribisi Weitere Infos: IMDB, Amazon
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