Little Children
East Wyndam ist ein verschlafenes Bostoner Vorstadtnest, in dem man sich noch brav grüßt, die Häuser einladend gepflegte Gärten haben und die besinnliche Bücherrunde das Highlight der Woche darstellt. Sozialer Austausch, meist über die größten Nichtigkeiten, findet auf dem nahe gelegenen Spielplatz statt. Bis eines Tages plötzlich Brad (Patrick Wilson) mit seinem kleinen Balg auf der Bildfläche auftaucht. Die gesamte Mutterschaft schreckt ganz verzückt auf und ist sich aber doch irgendwie zu schade dafür, den Neuankömmling näher kennenzulernen. Einzig Sarah (Kate Winslet) fasst sich ein Herz und nach einer Anlaufphase beginnt zwischen den beiden, wie kann es anders sein, eine Affäre. Für den größeren Skandal sorgt jedoch ein Exhibitionist, der nach verbüßter Haft eigentlich nur seine Ruhe möchte, aber nicht mit der ihm entgegenschlagenden Feindseligkeit – vor allem vonseiten eines Ex-Polizisten – gerechnet hat. Genaugenommen passiert in Todd Fields “Little Children” wenig, bekannte Zutaten und noch bekanntere Handlungsabläufe scheinen auf den ersten Blick wenig bieten zu können. Was den Film besonders auszeichnet ist sein oftmals böser, aber genauer Blick auf ein Vorstadtidyll und seine Bewohner, die ihrem langweiligen Leben zu entfliehen versuchen und zuletzt doch damit scheitern. Was die Stimmung angeht kombiniert “Little Children” die satirische Beobachtung ganz normaler Menschen à la “American Beauty” mit der bleiernen, drückenden Sommerhitze von “Summer of Sam”. Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch einen gelungenen Score des ewigen Oscarkandidaten Thomas Newman.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Little Children Land: USA Jahr: 2006 Regie: Todd Field Darsteller: Kate Winslet, Jennifer Connelly, Patrick Wilson Weitere Infos: IMDB, Amazon
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