Lichter der Vorstadt
Koistinen hat nicht viel zu lachen in seinem mausgrauen Leben in einem Helsinkier Vorort. Alles um ihn herum ist trist und dieser Zustand scheint auf ihn und sein Gemüt abzufärben. Seine Kollegen bei einer Sicherheitsfirma wissen dann auch nicht viel mit diesem stillen Kauz anzufangen, und so besteht der einzige brauchbare soziale Kontakt eigentlich nur zu Aila, der Verkäuferin an einer Pommesbude. Dieser Zustand stört ihn nicht sonderlich, ganz im Gegenteil plant er tapfer für die Zukunft, mit Projekten, die zwar utopisch wirken, ihm aber immerhin die Kraft zum Weitermachen geben. Neuen Schwung erhält diese traurige Existenz wieder einmal durch eine neue weibliche Bekanntschaft: aus unerfindlichen Gründen macht sich eine gewisse Maja an Koistinen heran. Dieser ist arglos und ahnt nichts von der bösen Falle, die ihm gestellt wird – und tappt auch voll hinein. “Lichter der Vorstadt” gehört neben “Wolken ziehen vorüber” und “Der Mann ohne Vergangenheit” zur sogenannten “Trilogie der Verlierer”, in der sich Regisseur Aki Kaurismäki gekonnt mit den Randexistenzen der Gesellschaft auseinandersetzt. Es tut dem Film nur gut, dass er dabei kein bisschen auf die Tränendrüse drückt, wie es bei solche Themen aus Gründen der Sympathieheischerei ja sonst so gerne getan wird. Darüber hinaus vergisst der finnische Regisseur auch diesmal nicht, seine Geschichte im richtigen Maß zu ironisieren, was “Lichter der Vorstadt” einige lustige, liebenswerte Szenen beschert.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Laitakaupungin valot Land: Finnland, Deutschland, Frankreich Jahr: 2006 Regie: Aki Kaurismäki Darsteller: Janne Hyytiäinen, Maria Heiskanen, Maria Järvenhelmi Weitere Infos: IMDB, Amazon
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