Lakeview Terrace
Und schon wieder eine Geschichte aus der Schublade “Vorstädter drehen durch”. Diesmal geht es um Abel Turner (Samuel L. Jackson) – ein Kontrollfreak, der als Cop auf den Straßen von Los Angeles immer mit dem Kopf durch die Wand geht und diesen Tick auch nach Feierabend nicht abgeschaltet bekommt. Der Nachwuchs wird im Kommando-Ton erzogen, es gibt Kontrollgänge durch das Viertel und sobald die Dämmerung hereinbricht wird der Vorgarten mit Halogenstrahlern taghell beleuchtet. Besonders das neu zugezogene, gemischtfarbige Yuppie-Pärchen nebenan ist dem reaktionären Quälgeist vom ersten Tag an ein Dorn im Auge. Was mit kleinen Gehässigkeiten beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Schlagabtausch auf Leben und Tod. Das große Finale vor der Kulisse ausufernder Waldbrände macht zumindest optisch etwas her. Das große Problem von “Lakeview Terrace” ist nur, dass er wirklich todernst gemeint zu sein scheint. Und das bei solch scherenschnittartigen Figuren: klar, dass das Riesenarschloch kürzlich seine Frau verloren hat und die Nachbarin ein Kind erwartet. Billige Dramatisierungen wie diese helfen der ohnehin maßlos überzogenen, zum Teil unfreiwillig komischen Handlung auch nicht auf die Sprünge. Zur Ehrenrettung von Sam Jackson muss man aber sagen, dass es nach seiner Mitwirkung an Trashgranaten wie “Jumper” und “Snakes On A Plane” allmählich wieder bergauf zu gehen scheint. In ganz kleinen Schritten zwar, aber immerhin.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Lakeview Terrace Land: USA Jahr: 2008 Regie: Neil LaBute Darsteller: Samuel L. Jackson, Kerry Washington, Patrick Wilson Weitere Infos: IMDB, Amazon
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