Labyrinth des Schreckens
Den Namen Umberto Lenzi verbindet man mit “Mondo Cannibale” und diversen Genrekrimis mit Tomás Milián oder Maurizio Merli, wobei der Mann quer durch den Gemüsegarten wirklich alles gedreht hat, was eine schnelle Lira versprach. Unter anderem eben auch diesen sagenhaft schlecht gealterten Giallo aus dem Jahre 1975. Die Handlung ist simpel: ein Killer im roten Regencape dezimiert nach und nach eine amerikanische Touristengruppe auf Spanien-Tour und schneidet seinen Opfern immer das linke Auge aus dem Kopf. Die Reisegesellschaft scheint das merkwürdigerweise nicht groß zu stören: zwar gerät man auch schon mal selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen, setzt seinen Trip ansonsten aber unverdrossen fort. Um diese Kernstory herum macht Lenzi einige schlampig zusammenkonstruierte Nebenschauplätze auf und versucht den Zuschauer dadurch ein paar Mal halbherzig auf falsche Fährten zu locken. Das funktioniert schon allein deshalb nicht, weil a) die Figuren so flach wie sonst was sind, sich b) auch genauso zu verhalten sowie c) die weitgehend talentfreie Darstellerriege für jede x-beliebige Jahrmarktbühne noch unterqualifiziert wäre. An ein paar halbnackigen Schönheiten und unmemorabel inszenierten Schlitzerszenen vorbei navigiert Lenzi den Zuschauer durch dieses wortwörtliche “Labyrinth des Schreckens” – um dann schließlich bei einem Finale anzukommen, das mehr unfreiwillig komisch ist als alles andere und diesem Dilettantenstadl damit die würdige Krone aufsetzt. Kultfaktor? In irgendeinem Paralleluniversum vielleicht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Gatti rossi in un labirinto di vetro Land: Italien, Spanien Jahr: 1975 Regie: Umberto Lenzi Darsteller: Martine Brochard, John Richardson, Ines Pellegrini Weitere Infos: IMDB, Amazon
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