Kommissar Bellamy – Mord als Souvenir
79 Jahre ist Claude Chabrol mittlerweile alt, und das sieht man seinem neuesten Film auch mehr als deutlich an. “Kommissar Bellamy” ist altmodisch bis zur Rückständigkeit: eine Mischung aus Drama und Krimi, die in kammerspielartige Szenen zerhackt wurde und sich in Sachen Spannungsaufbau ausschließlich auf die Dialoge verlässt. Eigentlich will Bellamy – dargestellt vom dickbäuchigen, schlaffen Gérard Depardieu – mit seiner Frau nur ein paar schöne Tage im sonnigen Südfrankreich verbringen. Doch dann schleicht ein Mann ums Haus, der den Kommissar mit einer äußerst merkwürdigen Geschichte konfrontiert und ihn um Hilfe bittet. Der kann’s zum Unwillen seiner Frau nicht lassen und muss sich während seiner Nachforschungen zu allem Überfluss auch noch mit seinem chaotischen Bruder herumschlagen. Wie in so vielen Werken aus Chabrols Feder wirken auch hier die Figuren ein wenig hölzern und unrealistisch, viele ihrer Handlungen und Reaktion lassen sich schlicht und einfach nicht nachvollziehen. Das macht sich nicht gut in einem Film, der mit dem Anspruch auftritt, nicht allein spannend zu sein, sondern auch die Charakterzeichnung eines altgedienten Polizisten zu liefern. Die Irrungen und Wirrungen in “Kommisar Bellamy” lassen einen jedenfalls völlig kalt, woraus sich nur ein Schluss ziehen lässt: die französische Thriller-Ikone ist reif für die Rente. Aber sowas von.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Bellamy Land: Frankreich Jahr: 2009 Regie: Claude Chabrol Darsteller: Gérard Depardieu, Marie Bunel, Vahina Giocante Weitere Infos: IMDB, Amazon
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