König der Fischer
Ein Gutfühlfilm wie er im Buche steht: Krise, Anzeichen für Besserung, verschärfte Krise, schließlich Katharsis des Helden und gleichzeitige Lösung aller Probleme. Einfach nur zum Gähnen, das. Der zynische Radio-DJ Jack Lucas (Jeff Bridges) versumpft total, als er durch eine unbedachte Bemerkung einen Amoklauf auslöst und seinen Job verliert. Am absolute Tiefpunkt angekommen, lernt er den Stadtstreicher Parry (Robin Williams) kennen, der durch die tragischen Ereignisse nicht nur seine Frau, sondern auch den Verstand verloren hat. Die beiden vom Leben geschlagenen Männer helfen sich gegenseitig wieder auf die Beine. Während der eine Lektionen in Herzensbildung erhält, findet der andere wieder Zugang zum gesellschaftlichen Leben. Das alles liest sich genauso fürchterlich wie es ist. Kaum zu glauben, dass dieser 132 Minuten lange sentimentale Brocken von Terry Gilliam inszeniert und seinerzeit mit nicht weniger als fünf Oscar-Nominierungen bedacht wurde. Nur für Sekunden blitzt das groteske Genie des Erdenkers von “Brazil” und “12 Monkeys” auf. Die meiste Zeit haben wir es hier mit einem Werk zu tun, das alles dafür tut, ein ach so skurriles und liebenswertes Großstadtmärchen zu sein, und deshalb nur umso kräftiger am Nervenkostüm zerrt. Eine simple Stehaufgeschichte, das für die frühen 90er typische, überzogene Schauspiel (Williams!) sowie Kunstgriffe der plumperen Sorte (schräge Kameraeinstellungen etc.) machen “König der Fischer” zu einem Tiefpunkt in Gilliams Werk.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Fisher King Land: USA Jahr: 1991 Regie: Terry Gilliam Darsteller: Jeff Bridges, Robin Williams, Amanda Plummer Weitere Infos: IMDB, Amazon
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