King of New York
Die Lichter der Großstadt spiegeln sich in den Scheiben des schwarzen Cadillac, der langsam durch die vor Menschen wimmelnden Straßen gleitet, atmosphärische Streicher sind zu hören: der frisch aus dem Gefängnis entlassene Unterweltkönig Frank White kehrt in sein dunkles Reich zurück. “King Of New York” entwickelt schon in den ersten Minuten eine regelrechte Sogwirkung. Neben Ferraras untrüglichem Gespür für dunkle, unheilvolle Stimmungen lebt der Film vor allem von seinem Hauptdarsteller Christopher Walken. Der macht nur so viel wie unbedingt nötig, spricht wenig, verzieht kaum eine Miene und gibt seiner Figur so eine Aura des Geheimnisvollen, Unnahbaren. White will zurück auf den Thron, doch seine Feinde sind im Laufe der Jahre nicht weniger geworden. Den Drogenmarkt haben die Chinesen und Italiener unter sich aufgeteilt und die irischen Cops haben ihn fester im Visier als je zuvor. Schon früh zeichnet sich ein tragisches Ende ab. Vielen gelungenen Einzelszenen zum Trotz ist “King Of New York” alles andere als ein rundum gelungener Film. Neben der simplen Dramaturgie ist vor allem die Zeichnung des Hauptcharakters nicht ganz stimmig geraten. Dass White etwa plötzlich seine soziale Ader entdeckt und Drogengelder in Millionenhöhe in den Bau eines Krankenhauses investieren will, nimmt man dem Streifen einfach nicht ab. Was bleibt ist ein solides, elegisch erzähltes Actiondrama über das Unheil der Macht und den Sündenpfuhl New York, wenige Jahre vor Giulianis Null-Toleranz-Politik.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: King of New York Land: Italien, USA, England Jahr: 1990 Regie: Abel Ferrara Darsteller: Christopher Walken, Laurence Fishburn, Wesley Snipes, David Caruso Weitere Infos: IMDB, Amazon
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