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Kill List

Dienstag, 9. Oktober 2012 · Autor: bdm

kill_list_scene(Spoiler) “Kill List”, unter der Regie des Briten Ben Wheatley entstanden, sieht ein bißchen so aus, als hätte Lars von Trier sich an einem Remake von “Wicker Man” versucht. Ein ungemein düsterer, stilistisch interessanter Hybrid aus Sozialdrama, Gangster- und Horrorfilm, der leider so sehr in sein assoziatives Spiel mit Auslassungen und Erzählsprüngen verliebt ist, dass er sich irgendwann in Widersprüchen verheddert und im Grunde rein gar nichts zu sagen hat. Es fängt bodenständig an: ein Ex-Soldat (Neil Maskell) in einer schwierigen Ehe, er und sein Kumpel verdienen sich mit Auftragsmorden ein kleines Zubrot. Schon früh werden geheimnisvolle Andeutungen gemacht, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht bzw. nicht jeder das ist, was er zu sein vorgibt. In den ersten beiden Dritteln ist “Kill List” ein richtig guter, brutaler, intensiver Film. Doch dann findet man sich plötzlich in einem schlechten Hokuspokus-Stück wieder: es stellt sich heraus, dass das mordende Duo sich – freiwillig oder unfreiwillig, das bleibt offen – zu Vollstreckungsgehilfen eines satanistischen Kultes gemacht hat, dessen Blutritual natürlich noch ein finales Opfer fordert, das, da verliert Wheatley nicht mehr viel Zeit, denn auch sogleich erbracht wird. kill_list_coverAm Ende stehen dann Strohmaskenträger und korpulente Nackedeis im Kreis und krönen den kleinen Lohnmörder zum antichristlichen Rex Mundi – und das ist so sehr Klischee, dass man sich nur noch damit trösten kann, zumindest eine Stunde lang gekonnt getäuscht worden zu sein.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Kill List Land: UK Jahr: 2011 Regie: Ben Wheatley Darsteller: Neil Maskell, MyAnna Buring, Michael Smiley Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★½☆☆☆☆ 

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