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Kapitalismus – Eine Liebesgeschichte

Dienstag, 20. Dezember 2011 · Autor: Mr. J.

kapitalismus_eine_liebesgeschichte_sceneBei Michael Moore als Regisseur von Dokumentationen dürften sich die Geister scheiden. Für die Fans ein absoluter Aufrüttler und Querdenker und für die Gegner ein oberflächlicher Populist, dem es nur darum geht, marktschreierisch seine Botschaften unters Volks zu brüllen. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, das Michael Moor als ernsthafter Dokumentarfilmer kaum in Frage kommt, dafür fehlt ihm einfach die nötige sachliche Distanz zum Thema. Das wiederum heißt natürlich nicht, dass alles totaler Unfug ist, was er von sich gibt. Dieses Mal geht es also um den Kapitalismus mit all seinen schlechten Seiten – und zwar nur um die. Nach dem Film glaubt absolut keiner mehr an dieses System und würde am liebsten sofort in die Kommunistische Partei eintreten, zumindest lässt Moore kein gutes Haar an seinem Thema. Was der Doku vorrangig abgeht, ist, dass einem die Möglichkeit genommen wird, ernsthaft in die Materie einzutauchen. Der Film wirkt wie eine – technisch sehr gut umgesetzte und mit so manchem gelungenen Witz nicht sparende – Collage, die kunterbunt daherkommt, emotionalisiert und doch irgendwo zum einen Ohr reingeht und zum anderen wieder raus – bildhaft gesprochen. kapitalismus_eine_liebesgeschichte_coverWie er es hätte besser machen können, beweist Moore bei den Extras auf der DVD. Sachlich und ruhig kommen dort in ca. 10-minütigen Interviews diverse Leute wie Politiker usw. zu Wort und zeigen eindrucksvoll, wie die Dokumentation eigentlich hätte aussehen müssen.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Capitalism: A Love Story Land: USA Jahr: 2009 Regie: Michael Moore Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★☆☆☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 2.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
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