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Jung & schön

Freitag, 4. Juli 2014 · Autor: Reiskorn

jung_und_schoen_sceneEin junges, minderjähriges Mädchen wird entjungfert und entdeckt prompt eine lustvolle Affinität zu ihrer eigenen Sexualität. Diese wird sogleich mal ausgelebt: Unter dem Pseudonym “Léa” verdingt sich Isabelle von nun an als heimliche Prostituierte. In François Ozons “Jung & schön” bleiben die Motive größtenteils nebulös und irgendwie scheint man den Eindruck zu bekommen, dass da nebst pubertären Findungs-und Ausprobierprozessen eh nicht mehr vorhanden zu sein scheint. Das Aufblühen sexueller Begierde und die Freude am eigenen Begehrtsein werden dabei bisweilen schön einem melancholischen letzten Aufbäumen gegen das eigene Abklingen alter Menschen gegenübergestellt. Ein Dialog der Generationen und zwischen Anfang und Ende, der sich am Schluss entfaltet, bei dem weises Verständnis ohne jegliches Urteil entgegengebracht wird und die eigenen Eltern als unfähige Zwischengeneration übergangen werden – als hätten die Figuren ein Wurmloch entdeckt und würden sich nun selbst in Jung und Alt gegenübersitzen. Ein durchaus toller Moment, der einen Film abschließt, der bis dahin allerdings nicht viel mitzuteilen hat in seinen 87 Minuten ohne Abspann, außer gediegenen Bildern, süßlich-säuselnden Chansons auf der Tonspur und einigen bemerkenswerten Performances. jung_und_schoen_coverIn Anbetracht größerer und aufsehenerregenderer Beiträge im Hinblick auf Sex und Heranwachsen wie z. B. “Blau ist eine warme Farbe” erscheint “Jung & Schön” zwar elegant, aber auch letztendlich ziemlich seicht und glatt wie die makellose Haut seiner Hauptprotagonistin.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Jeune & jolie Land: Frankreich Jahr: 2013 Regie: François Ozon Darsteller: Marine Vacth, Géraldine Pailhas, Frédéric Pierrot Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

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