JCVD
Egal ob Schwarzenegger, Stallone, Willis oder Diesel – die meisten Action-Stars haben sich und ihr Image irgendwann mal auf die Schippe genommen. Jetzt also Jean-Claude Van Damme alias “The Muscles From Brussels” – zuletzt in Billigproduktionen der schlimmsten Sorte wie “Second In Command” und “The Hard Cops” zu sehen. Die Grundidee von “JCVD” ist gut: der Martial-Arts-Star Van Damme spielt den Privatmann Van Vaerenbergh, also sich selbst. Von Sorgerechtskämpfen zermürbt, beruflich auf dem absteigenden Ast, finanziell am Ende. Auf Besuch im heimischen Belgien gerät er zu allem Überfluss auch noch in einen Banküberfall, wird als Geisel genommen und gerät selbst unter Tatverdacht. Der franko-algerische Regisseur Mabrouk El Mechri nutzt den Plot für einige gelungene, witzige Szenen, ist zuletzt aber doch zu sehr selbst Fan, um dem angeschlagenen Kampfdinosaurier wirklich Saures zu geben. Klarer Höhepunkt von “JCVD” ist sicherlich der ausgedehnte Monolog in die Kamera, bei dem Van Damme Bilanz über sein Leben zieht und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Schade, dass diese Szene so isoliert da steht und dadurch wie eine fixe Idee wirkt, die man um jeden Preis noch eingebaut haben wollte. Überhaupt will “JCVD” mehr sein, als er tatsächlich ist. Deswegen die dunklen, grünstichigen Bilder, deswegen auch das überdramatisierte Finale und die reichlich kitschige Schlusseinstellung. So total ist der Bruch mit der B-Movie-Logik dann doch wieder nicht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: JCVD Land: Belgien, Luxemburg, Frankreich Jahr: 2008 Regie: Mabrouk El Mechri Darsteller: Jean-Claude Van Damme, François Damiens, Zinedine Soualem Weitere Infos: IMDB, Amazon
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