Iowa
Twentysomethings doing drugs in Iowa – damit ist eigentlich alles über den Inhalt dieses Films gesagt, den man sich als eine Art Low-Budget-Version von “Spun” oder “Requiem For A Dream” vorstellen muss. Die Kamera spuckt schmuddlige, triste Bilder aus dem mittelwestlichen Niemandsland aus: wir sehen Junkies, die ziellos in den Tag hinein vegetieren, Meth kochen, sich Stoff in die Venen drücken, mal hier bumsen, mal dort einen Affen schieben, um’s kurz zu machen, in jeder Hinsicht vor die Hunde gehen. Matt Farnsworth ist Hauptdarsteller, Drehbuchschreiber und Regisseur in Personalunion, und man muss ihm seinen Zorn auf die Verhältnisse, seinen radikalen Umgang mit dem Thema hoch anrechnen. Auf der anderen Seite macht der Film den Fehler, nicht nur menschliches Elend abbilden, sondern auch gleich noch so hip wie möglich sein zu wollen. Stilistisch äußert sich das in eindeutig abgeguckten, aber verschmerzbaren Rückblenden- und Zeitraffersequenzen, inhaltlich in übertrieben gehäuften, eher selbstzweckhaften Sex- und Gewaltszenen. Die eigentlich recht verheißungsvolle Figur eines sadistischen und verbrecherischen Bewährungshelfers bleibt wie das gesamte letzte Drittel des Films scripttechnisch leider weit unter unter den Möglichkeiten. Am Ende wollen sie alle nur noch raus aus “Iowa”, doch das totale Scheitern ist vorprogrammmiert – natürlich. Wenn das alles nicht schon so oft gezeigt worden wäre, hätte das hier ein richtiger Kultstreifen werden können – so ist es dann aber doch nur ein ambitionierter Nachahmerfilm.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Iowa Land: USA Jahr: 2005 Regie: Matt Farnsworth Darsteller: Matt Farnsworth, Diane Foster, John Savage, Rosanna Arquette Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren