Into the Abyss – Tod in Texas
Im Jahr 2010 wurden in den USA insgesamt 46 Menschen hingerichtet. 17 davon alleine in Texas. Von einem dieser 17 handelt die vorliegende Dokumentation von Werner Herzog. Michael Perry, ein verurteilter Mehrfachmörder und der Haupttäter des Films, steht nach einer mehrjährigen Haftstrafe wenige Tage vor seiner Hinrichtung durch die Giftspritze. Die Todesstrafe dürfte eines der gesellschaftlich umstrittensten Themen sein. Gerne wird in diesem Zusammenhang gen USA gewiesen, wo diese ja noch praktiziert wird, wenngleich nicht in dem Ausmaß, in dem sich das so mancher vorstellen mag. Herzog selbst ist ein Gegner der staatlichen Hinrichtung. Doch sein Film will nicht Pro und Contra abwägen, ihm geht es darum, das “Wer” und “Weshalb” zu ergründen. Zu diesem Anlass kommen alle relevanten Personen zu Wort, angefangen vom Todeskandidaten über den Chefermittler bis hin zu den Angehörigen der Opfer. Und das zum Glück ohne große Effekthascherei oder den Versuch, den Zuschauer hinsichtlich seiner Meinungsbildung zu manipulieren. Fakt ist: es ist und bleibt eine schwere Thematik ohne leichte Antworten. Warum man Michael Perry nicht lebenslang in einer kleinen Zelle verrotten ließ, sondern ihn am 1. Juli 2010 tatsächlich hingerichtet hat – darauf gibt Herzog in “Tod in Texas” keine Antwort. Aber immerhin liefert er hier nicht den schlechtesten Beitrag zur Debatte ab.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Into the Abyss Land: USA, UK, Deutschland Jahr: 2011 Regie: Werner Herzog Darsteller: Weitere Infos: IMDB, Amazon
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