Interstellar
Die USA stehen vor neuerlich großen Problemen. Eine große Trockenheit hat sich im Land ausgebreitet. Sandstürme sind die Folge und ein normales Leben wird immer schwieriger. Aber der Mensch passt sich an. Wenn das eine Nahrungsmittel nicht mehr anzubauen ist, dann geht es eben mit dem nächsten weiter, bis es eben zu dem einen Punkt kommt, an dem alle Beteiligten wissen: hier und jetzt muss etwas geschehen, und zwar sofort. Wie so oft in solchen (Film)Situationen sucht man die Lösung nicht auf der Erde, sondern richtet den sehnsuchtsvollen Blick lieber auf die Sterne oder vielmehr auf ferne Galaxien, wo es Planeten gibt, auf denen ein Neustart unter erdähnlichen Bedingungen möglich ist. Natürlich betrifft das die ganze Menschheit, aber der Einfachheit halber wird das ganze Drama auf wenige Protagonisten heruntergebrochen. So steht Cooper (Matthew McConaughey) mit seiner Familie im Mittelpunkt. Als Ingenieur und ehemaliger Pilot der NASA ist ergeradezu prädestiniert dazu, in ferne Welten aufzubrechen. Mit “Interstellar” hat Christopher Nolan ein sehr ehrgeiziges Projekt angepackt. Er versucht Familiendrama mit Science-Fiction und Abenteuerfilm zu mischen. Weltbewegendes mit Nichtigkeiten. Das Problem, das Nolan nämlich hat, ist es, aus dem ganzen Wirrwarr eine sinnige und gleichzeitig packende Geschichte zu machen. Damit scheitert er. Nolan mag große Geschichten erzählen können. Visuell mag er es drauf haben. Auch für den richtigen Score mag in seinen Filmen gesorgt sein (auch wenn Hans Zimmer ziemlich stark von Phillip Glass klaut) – aber Tiefe haben seine Filme nicht. Da wird über irgendwelche Theorien geredet und geforscht. Über Belanglosen gefaselt. Bloß tiefgehende Dialoge, die dem Thema ja durchaus angemessen wären, auf die wartetet man bei diesem Regisseur vergebens. Aber selbst das ist nicht der Hauptkritikpunkt an “Interstellar”. Viel schwerer wiegt, dass der Film, je länger er geht (mit seinen schier endlosen 160 Minuten eh zu lange) immer kruder wird. So verkommt ein zu Beginn durchaus unterhaltsamer Streifen zu einem herzlosen Kasperletheater, das einzig dazu dient, zu zeigen wie toll und wissenschaftlich und voll abgefahren die eigenen Gedankengänge sind. Nur folgen kann und will diesem Irrsinn am Ende wohl keiner mehr.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Interstellar Land: USA, UK, Kanada Jahr: 2014 Regie: Christopher Nolan Darsteller: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain Weitere Infos: IMDB, Amazon
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