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Inside

Donnerstag, 13. Januar 2011 · Autor: Reiskorn

inside_sceneFrankreich eilt derzeit mit einigem Nachdruck der Ruf voraus, die aktuell besten und vor allem härtesten Horrorfilme herauszubringen und “Inside” wird diesem Ruf mehr als gerecht. Die Handlung ist dabei minimalistisch aber effektiv und birgt, gerade in der famosen Schlusseinstellung, auch eine gewisse Portion Tragik. Worum geht es? Eine hochschwangere junge Witwe wird Heiligabend von einer unbekannten Psychopathin heimgesucht, die an ihr Eingemachtes willl…Die Inszenierung des Filmes ist insgesamt durchweg sehr gelungen, es gibt einige tolle Einstellungen zu bewundern, Licht und Kamera erzeugen gerade am Anfang subtile Spannung und auch der Ton und die Reduktion des Schauplatzes auf ein einzelnes Wohnhaus tragen dazu bei. In einer besonders großartigen Einstellung wird der Begriff der “schemenhaften Andeutung” wohl geradezu neu erfunden, so flüchtig, nebulös, irreal und damit beunruhigend wird hier mit der Wahrnehmung des Zuschauers gespielt. Ein Spiel, das sich jedoch alsbald auflöst in puren Wahnsinn. Sobald die Psychopathin richtig in Aktion tritt, fließt der Lebenssaft in Bächen und die Gründe dafür werden, wie erwartet, aufs Expliziteste dargestellt; für jeden halbwegs durchschnittlichen Filmegucker dürfte das Gezeigte absolut grenzwertig sein. Von da an ist “Inside” größtenteils ein Duell zweier Frauen, erst ein wenig kammerspielartig mit einigen Pausen, dann immer mehr wie ein offener Schlagabtausch. Die Subtilität des Anfangs macht hier dem direkten Splatter Platz, der aber humorlos in recht intensiver Atmosphäre daherkommt und damit eindrücklicher wirkt. Der tatsächlichen Spannung kommt das allerdings wenig zugute und die, man muss es leider ausnahmsweise mal sagen, unlogische Blödheit einiger anderer handelnder Personen fällt durchaus auf. Dadurch nimmt sich “Inside” wieder etwas von seinem Potenzial und versucht dies durch noch mehr Blut zu kompensieren. Dies gelingt ihm zwischendrin nicht wirklich, doch wenn der Schlussakt da ist, dann fängt er sich wieder. Insgesamt ist “Inside” ein starker Genrefilm mit fast schon überbordend intensiver Gewalt, sehr kurz und knackig und auch sehr gut gespielt inside_cover(der Wahnsinn ist Béatrice Dalle förmlich ins Gesicht geschrieben). Eine wie auch immer geartete Empfehlung sollte aber bei einem Film wie diesem jedoch stets mit einer kleinen Warnung einhergehen. Nichts für Zartbesaitete. PS: In Deutschland beschlagnahmt. Abhilfe schafft u.a. Österreich, die eine deutschsprachige, völlig ungekürzte DVD in petto haben.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: À l’intérieur Land: Frankreich Jahr: 2007 Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury Darsteller: Béatrice Dalle, Alysson Paradis, Nathalie Roussel Weitere Infos: IMDB

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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