Indian Runner
Indian Runner: Der nicht ganz zu Unrecht in Vergessenheit geratene Film, mit dem Sean Penn 1991 erstmals als Regisseur in Erscheinung getreten ist. Wie seine wesentlich erfolgreichere Buchverfilmung “Into The Wild” aus dem Jahr 2007, dreht sich auch hier alles um die Frage des richtigen Lebens zwischen Selbstbehauptung und Anpassungsdruck. Die von Bruce Springsteens Song “Highway Patrolman” inspirierte Geschichte spielt im Nebraska der späten 1960er Jahre und handelt von zwei Brüdern, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Einerseits der Ehemann und Vater Joe (David Morse) – ein Mann in soliden Verhältnissen und als Sheriff anerkanntes Mitglied der Gemeinde. Andererseits Frank (Viggo Mortensen), ein tattooübersäter Vietnamheimkehrer und Unruhestifter, innerlich unstet, gewalttätig, immer mit einem Bein im Gefängnis. Das Familiendrama, das sich aus dieser Konstellation notwendigerweise entwickelt, ist solide erzählt, wobei Penns Augenmerk vor allem der Frage gilt, ob und wie sich das Wilde in Mann und Mensch in gesellschaftliche Vorgaben pressen lässt. Die Analogie zu einem alten Indianermythos, die auch im Titel anklingt, wirkt in diesem Zusammenhang mehr holprig als durchdacht, wobei “The Indian Runner” ohnehin eher als hochkarätigst besetzter Schauspielerfilm auffällt. Neben dem Hauptdarstellerduo erweisen unter anderem Patricia Arquette, Valeria Golino, Charles Bronson und Dennis Hopper dem Kollegen ihre Reverenz: dass es angesichts solcher Namen am Ende doch nur ein ganz passables Durchschnittsdrama geworden ist, darf durchaus als kleine Enttäuschung angesehen werden.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Indian Runner Land: USA, Japan Jahr: 1991 Regie: Sean Penn Darsteller: David Morse, Viggo Mortensen, Valeria Golino, Patricia Arquette, Dennis Hopper, Charles Bronson, Sandy Dennis Weitere Infos: IMDB, Amazon
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