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In the Electric Mist

Freitag, 4. Juni 2010 · Autor: bdm

in_the_electric_mist_sceneAuch Tommy Lee Jones kann den Bad Lieutenant. “In The Electric Mist” zeigt ihn als knurrigen Polizistenhaudegen auf Alkoholentzug, der Beweise türkt und seinen Forderungen auch mal mit Gewalt Nachdruck verleiht. An Arbeit mangelt es ihm nicht. Massakrierte Mädchen in den Sümpfen von Lousiana, ein Mafiapate (John Goodman) der die Stadt aufmischt – und dann ist da noch eine verweste Leiche aus den 60er Jahren, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Die erste Stunde dieses Films ist richtig gut: das hurricainegeschädigte Umland von New Orleans gibt eine morbide Kulisse ab, die Stimmung ist leicht mysteriös, das Voice-Over passt, hier und da werden surreale Szenen um einen alten Südstaatengeneral eingeflochten. Doch je weiter Robicheaux bei seinen Ermittlungen kommt, desto unglaubhafter und verworrener wird die Handlung. Zum Ende hin macht der Plot dann unglücklicherweise den gleichen Fehler wie so oft: er kippt ins Banale. Aus heiterem Himmel krallt sich der Bösewicht Robicheauxs Adoptivtochter, was keinen großen Sinn macht, aber Tempo und Dramatik steigern soll. in_the_electric_mist_coverDiese Reißbrettidee steht im krassen Gegensatz zu dem, was “In The Electric Mist” bis zu diesem Zeitpunkt ist. Ein leises, schön photographiertes Stimmungs- und Charakterbild nämlich, dem das kleine Kunststück gelingt, gleichzeitig auch ein spannender Krimi zu sein.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: In the Electric Mist Land: USA, Frankreich Jahr: 2009 Regie: Bertrand Tavernier Darsteller: Tommy Lee Jones, John Goodman, Peter Sarsgaard, Kelly Macdonald Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

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