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In My Skin

Freitag, 14. August 2009 · Autor: bdm

in_my_skin_sceneEs beginnt harmlos: nach einem Sturzunfall lässt die Werbemanagerin Esther eine tiefe Beinwunde nicht mehr verheilen und reißt die Kruste immer wieder auf. Ein Karussell der lustvollen Selbstverstümmelung setzt sich in Gang und rotiert schneller und schneller. Die ätherisch wirkende Frau beginnt sich aufzuschlitzen, aufzubeissen, im eigenen Blut zu suhlen. Zuletzt isst sie sogar von ihrem eigenen Fleisch. Nein, das Regiedebüt der als Mimin unter François Ozon bekannt gewordenen Marina de Van, die sich für die heikle Hauptrolle selbst besetzt hat, ist alles andere als leichte Kost. Dabei ist “In My Skin” kein Horrorfilm, eher schon stehen diese schwer verdaulichen 91 Minuten in der Tradition des exzessiven Körperkinos eines David Cronenberg und rufen natürlich auch Erinnerungen an Polanskis “Repulsion” wach. Bloß: was will die französische Filmemacherin eigentlich zeigen? Eine blutige Metapher auf soziale Vereinsamung? Das Porträt einer Borderlinerin? in_my_skin_coverOder geht es hier um die brutalstmögliche Rückgewinnung des eigenen Körpers in einer zunehmend virtualisierten Lebenswelt? Welcher Interpretation man auch immer den Vorzug gibt: “In My Skin” ist gekonnt erzählt, sehr verstörend und vor allem für Freunde des etwas anderen Kinos eine Empfehlung wert.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Dans ma peau Land: Frankreich Jahr: 2002 Regie: Marina de Van Darsteller: Marina de Van, Laurent Lucas, Lea Drucker Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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