In A Lonely Place – Ein einsamer Ort
Es ist eine der denkwürdigsten Bogart-Rollen überhaupt: in “In A Lonely Place” mimt das legendäre Kantengesicht den unter Mordverdacht stehenden Drehbuchschreiber Dix Steele, der durch seine jähzornige Art selbst seinen engsten Vertrauten allen Anlass dazu gibt, vom Schlimmsten auszugehen. Die Stärke des Drehbuchs beruht auf der Ambivalenz seiner Hauptfigur, die in einem Moment mit herbem Charme die Damen bezirzt und im nächsten aus nichtigem Anlass im Wutrausch einen Mann schier totprügelt. Und natürlich auf der Tatsache, dass es ausgerechnet die Geschichte eines Hollywoodautors erzählt, wir es also auch mit einem Film über das Filmemachen zu tun haben. Immer wieder kommentiert Steele das Geschehen mit abgeklärter Ironie: unvergessen beispielsweise die Szene, in der er seiner zunehmend verunsicherten Geliebten (engelsgleich: Gloria Grahame) bei der Frühstückszubereitung erklärt, eine Szene wie diese würde im Kino normalerweise dazu dienen, um mit einfachen Mitteln die Liebe zwischen zwei Menschen darzustellen. Seine Doppelbödigkeit, die geschliffenen Dialoge und das raffinierte Spiel mit moralischen Uneindeutigkeiten machen “In A Lonely Place” auch heute noch unbedingt sehenswert.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: In A Lonely Place Land: USA Jahr: 1950 Regie: Nicholas Ray Darsteller: Humphrey Bogart, Gloria Grahame, Frank Lovejoy Weitere Infos: IMDB, Amazon
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