Im Schatten der Nacht
Der Film von Nicholas Ray hat alle Zutaten, die ein typischer Film Noir benötigt. Drei Knastkumpels sind auf der Flucht und haben scheinbar keine anderen Sorgen als bereits den nächsten Einbruch zu planen. Lediglich der noch sehr junge und unreife Bowie scheint die Lust auf ein Leben als Dauergehetzter verloren zu haben. Zu dumm, dass die anderen beiden für solche Sentimentalitäten keine Muse haben und ihn fest in ihre Raubzugplanung miteinbeziehen. Auch in “Im Schatten der Nacht” ist es wieder eine eine Frau, die die Möglichkeit zum finalen Ausstieg bietet. Der große Unterschied zu den allermeisten Genrevertretern besteht in diesem Fall darin, dass die Handlung praktisch die gesamte Zeit irgendwo auf dem Land spielt und nicht wie sonst in einem urbanen Umfeld. Kein schlechter Einfall, zumal der Film dadurch einen nicht zu unterschätzenden Wiedererkennungswert erlangt. Die gelungenen Luftaufnahmen bei der ein oder anderen Autofahrt jetzt einmal außen vor gelassen: um wirklich zu überzeugen, fehlen hier dennoch wirklich magische Momente, die kalten, dreckigen Sprüche (obgleich Bowies Kumpane sicherlich keine Kinder von Traurigkeit sind) und eine Story, die einen irgendwie zu packen vermag. Denn das tut “Im Schatten der Nacht” nicht, aller vorhandenen Dramatik zum Trotz. Vor allem, weil die Beziehung zwischen Bowie und seiner Geliebten viel zu sehr ausgewalzt wird, was zu viel Fahrt aus dem Geschehen nimmt. Folgerichtig klingt der Plot mit einem sehr schwachen und fahrig hingehudelten Ende aus.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: They Live by Night Land: USA Jahr: 1949 Regie: Nicholas Ray Darsteller: Cathy O’Donnell, Farley Granger, Howard Da Silva Weitere Infos: IMDB, Amazon
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