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Im Morgengrauen ist es noch still

Dienstag, 16. Juni 2009 · Autor: Mr. J.

im_morgengrauen_still_sceneAn den Kampfhandlungen während des 2. Weltkrieges waren auf sowjetischer Seite immerhin knapp 1 Mio. Frauen beteiligt. Grund genug also, ein parteitreues Loblied auf das vermeintlich schwächere Geschlecht anzustimmen, was „Im Morgengrauen ist es noch still“ auch zur Genüge tut. Sergeant Waskow hat ein ernsthaftes Problem. Ihm gehen die Männer aus da sie alle abberufen werden und es an gleichwertigem Ersatz mangelt. Zum Glück scheint es in der Sowjetunion nicht an Freiwilligen gemangelt zu haben, sodass sich flugs ein paar wild gackernden rote Emanzen aufmachen, um die Lücke zu schließen. Dass der Krieg kein Frühjahrsputz ist und Kampflugzeuge böse Sachen abwerfen, bekommt die idealistisch gestartete Truppe recht schnell zu spüren. Regisseur Stanislaw Rostozki nimmt sich viel Zeit für seine Figuren: knappe drei Stunden lang wird jede einzelne sorgfältig beobachtet und für den Zuschauer nachvollziehbar gemacht. morgengrauen_still_coverBesonders gut gelingt das, wenn immer wieder auf traurige Gesichter gezoomt und dann in die verklärte Traum- und Erinnerungswelten der Kämpferinnen abgetaucht wird. Der Wechsel zwischen diesen farbvollen Sequenzen und der harten, in nüchternem Schwarz-Weiß gehaltenen Realität des Krieges verleiht dem Werk eine besondere Note, die aber unter der Überlänge des Films arg zu leiden hat.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: A zori zdes tikhie Land: Sowjetunion Jahr: 1972 Regie: Stanislaw Rostozki Darsteller: Andrej Martynow, Irina Schewtschuk, Olga Ostroumowa Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

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