Illuminati
Historische Korrektheit ist nicht gerade das Steckenpferd von Romanautor Dan Brown. Der Geheimorden der Illuminaten ging bekanntlich nicht auf Geistesgrößen wie Raffael und Galileo Galileo zurück, sondern wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts im bayerischen Ingolstadt gegründet. Zugegeben, Rom gibt dann doch eine etwas imposantere Kulisse ab. Und so schlägt sich der Symbolologe Robert Langdon (Tom Hanks) in “Illuminati” nach dem Schnitzeljagdprinzip durch die ewige Stadt. Browns Bücher sind als hirnrissig, aber spannend einzustufen. Und exakt an diesen Punkt scheitert Ron Howards Umsetzung auf die Leinwand: sein Film ist dumm und langweilig. Was doch ein wenig erstaunt, immerhin haben wir es hier mit dem Regisseur von “Apollo 13″ und “A Beautiful Mind” zu tun. Andererseits aber auch wieder nicht, denn wie um alles in der Welt sollte man eine derart wirre Vorlage auch angemessen umsetzen? Rituell geschlachtete Kardinäle, eine Box mit Antimaterie, Panik bei der Papstwahl und ein heldenhafter Zeichenkundler, der das alles wieder ins Lot bringt – eigentlich muss man so etwas als Satire erzählen. Stattdessen macht “Illuminati” einen auf hochtrabend und maßt sich an, das Verhältnis von Glaube und Wissenschaft kommentieren zu können. Jenseits aller unfreiwilligen Komik hat dieses Machwerk jedoch nicht viel mehr zu bieten als Zimmer’schen Bombastsound und viel, sehr viel düsteres Gemunkel in alten Gemäuern.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Angels & Demons Land: USA Jahr: 2009 Regie: Ron Howard Darsteller: Tom Hanks, Ewan McGregor, Ayelet Zurer, Stellan Skarsgård, Nikolaj Lie Kaas, Armin Mueller-Stahl Weitere Infos: IMDB, Amazon
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