Idioten

Die schüchterne Karen (Bodil Jørgensen) trifft auf eine Gruppe junger Menschen, die das Experiment wagen, sich in ganz alltäglichen Situationen als Behinderte auszugeben um dadurch entsprechende Reizreaktionen zu provozieren. Stoffer (Jens Albinus) gibt den Anführer, der anspornt, zusammenhält, neue Instruktionen und Ideen ausgibt. Lars von Trier, der dieses Arthaus-”Highlight” aus 1998 zu verantworten hat, schießt bei seinen unverkennbaren Bemühungen, sein Publikum zu schockieren und vor den Kopf zu stoßen, doch deutlich über das Ziel hinaus. Spätestens ab Mitte des Films dürfte auch den Letzten aufgehen, dass der Streifen für seinen Stoff deutlich zu lang ist, diverse Szenen (Gruppensex) mehr selbstzweckhaft als alles andere sind, kurz: Story und Schauspieler mächtig zu nerven beginnen. Dass dieses nach Dogma-95-Richtlinien abgedrehte Trauerspiel in Wackel- und Ruckeloptik seinerzeit in Cannes auch noch für den Spezialpreis der Jury nominiert wurde, schießt dann noch den letzten Vogel ab. Bis auf wenige Ausnahmen (Ausflug ins Schwimmbad und Firmenbesichtigung) bleibt “Idioten” weit hinter den Erwartungen zurück, die man mit dem Namen von Trier verbindet. “Ein Film sollte wie ein Stein im Schuh sein. Es wäre schließlich langweilig, wenn man etwas machen würde, das einen nicht berührt”. Ein hohes Ziel, das der Däne sich da gesetzt hat. Leider scheitert er nach allen Regeln der Kunst – noch nicht einmal die Dogma-Richtlinien wurden konsequent eingehalten.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Dogme 2 Land: Dänemark, Schweden, Frankreich, Niederlande, Italien Jahr: 1998 Regie: Lars von Trier Darsteller: Bodil Jørgensen, Jens Albinus, Louise Hassing Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
 

Genre: Drama, Komödie

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