I Want You
Seltsam, wie das Leben so spielen kann. Da kommt der Totschläger Martin (Alessandro Nivola) nach acht Jahren, in denen er sich nicht zum Besseren bekehren ließ, aus dem Gefängnis frei um wieder Anschluss an die Gesellschaft zu finden. Flugs läuft einem dann schon mal ganz unverhofft die Ex-Freundin Helen (Rachel Weiz) über den Weg und erinnert ihn mehr oder weniger freiwillig daran, dass sie ja ein dunkles Geheimnis teilen. Ein Geheimnis, das so schockierend ist, dass sich Regisseur Michael Winterbottom besonders viel Zeit lässt, das Rätsel zu lüften. Allem Anschein nach hat er dabei leider vergessen, dass ein Film mit einer solchen Standard-Handlung eventuell mehr als bloß ein laues Sommerlüftchen an Spannung braucht, um wie auch immer zu packen und zu unterhalten. Dies versucht er mit mickrigen Farbspielereien, die zu keiner Zeit stimmig wirken und dem Zuschauer nur suggerieren sollen, das jetzt erhöhte Aufmerksamkeit geboten ist. Dabei hat man doch schon genug damit zu kämpfen, die Augen offen zu halten. In solchen Momenten kommt Winterbottom die Freizügigkeit seiner Akteure gerade recht, die die Langeweile gerne damit überbrücken, diverse Körperteile nackt in Richtung Kamera zu recken. Leider sind solche Szenen in diesem Fall unnütz wie ein Kropf und verstärken nur das Dauerkopfschütteln, das einen bei diesem biederen Film befällt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: I Want You Land: England Jahr: 1998 Regie: Michael Winterbottom Darsteller: Rachel Weisz, Alessandro Nivola, Julian Rivett Weitere Infos: IMDB, Amazon
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