Hunde, wollt ihr ewig leben
“Alle sieben Sekunden stirbt ein deutscher Soldat. Stalingrad – Massengrab.” Unbarmherzig hämmert die Sowjet-Propaganda auf die Deutschen und ihre Verbündeten ein. Leider ist der Satz nur zu wahr. Permanent scheint man dem Tod näher zu sein als dem Leben – schon gleich zweimal, wenn man zum einfachen Fußvolk gehört. Zu diesem gehört der blutjunge Oberleutnant Wisse (Joachim Hansen) eigentlich nicht, als er, noch voller Enthusiasmus, an die Front geschickt wird. Dort stellt er die Verbindung zwischen dem Stab der Wehrmacht und einer, mehr schlecht als recht ausgerüsteten, rumänischen Division dar. Der Zauber ist aber sehr schnell verflogen, spätestens ab dem Moment, in dem sich der Kreis der Rotarmisten um die Deutschen schließt. Das Problem eines fehlenden Budgets umgeht Frank Wisbar sehr elegant, in dem er einfach Originalmaterial zwischen die Spielszenen schneidet. Dadurch wirkt der Film größer, als er eigentlich ist. Das Schicksal vieler wird, nach altbewährtem Kriegsfilmmuster, auf wenige Charaktere verlagert was sich aber wieder mal als richtige Entscheidung erweist. Auffällig ist, dass aus der Sicht Wisbars die Mehrheit der Soldaten die Entscheidungen aus Berlin und dem eigenen Stab in Stalingrad schon sehr früh kritisch hinterfragt hat. Das wirkt hier und da etwas unglaubwürdig und mutet eher wie ein Versuch des Regisseurs an, das Handeln und Denken der Soldaten aus der Perspektive des Jahres 1959 heraus anders bzw. modern zu interpretieren.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Hunde, wollt ihr ewig leben Land: Deutschland Jahr: 1959 Regie: Frank Wisbar Darsteller: Joachim Hansen, Wilhelm Borchert, Wolfgang Preiss Weitere Infos: IMDB, Amazon
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