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Hotel

Donnerstag, 7. Juni 2012 · Autor: Mr. J.

hotel_sceneIrgendwo ganz weit im “Grünen” liegt das Hotel, in dem Irene ihre berufliche Zukunft sieht. Rings um das Gebäude gibt es rein gar nichts außer sehr viel Wald, Ruhe und Abgeschiedenheit. Positiv ausgedrückt hat man viel Zeit, sich auf seinen Job zu konzentrieren. Negativ gesehen sitzt man in dieser Unterkunft fast wie in einem Gefängnis fest. Ähnlich wie in “Shining”, “Das Schweigen” und vergleichbaren Filmen entwickelt das Hotel auch hier eine Art Eigenleben. Das Hotel als niemals dauerhafte Heimat und Portal/Zwischenstation an einen anderen Ort – ausgehend von diesem Grundgedanken entwickelt Jessica Hausner alleine durch das nüchterne Abfilmen des irgendwo lebensfeindlichen Ortes und seines Innenlebens eine unheimliche Stimmung. Das Unheil bzw. das Grauen spielt sich dabei ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Bildet sich Irene alles nur ein oder ist an den subtilen Andeutungen etwas Wahres dran? Auch außerhalb des Hauses findet Irene weder Ruhe noch Schutz: der düstere Wald ringsum wirkt wie aus einem Grimmschen Märchen entnommen, in dem man hinter jedem Baum eine mythische Gestalt erwartet. Eigentlich bleibt in diesem Film alles offen. Das Handeln von Irene bleibt wie das aller anderen Akteure rätselhaft. Selbst das Ende bietet wenig, was zur Aufklärung beitragen könnte. hotel_coverAber genau macht auch die Stärke von “Hotel” aus, der eine Menge Raum für eigene Interpretationen lässt. Wem das zu anstrengend ist, der kann sich immer noch an der düsteren, unheilvollen Stimmung ergötzen und das Schauspiel von Franziska Weisz genießen.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Hotel Land: Österreich,Deutschland Jahr: 2004 Regie: Jessica Hausner Darsteller: Franziska Weisz, Birgit Minichmayr, Marlene Streeruwitz Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 8.0/10 (2 Bewertungen eingegangen)
Hotel, 8.0 out of 10 based on 2 ratings

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