Hotel New Hampshire
Familie Berry ist das, was man als eine offene, tolerante amerikanische Vorzeigefamilie bezeichnen könnte. Ein jedes Kind und auch die Eltern leben ihren Traum. Mister Berrys Traum sieht vor, in Amerika und Europa diverse Hotels zu betreiben. Dort geschiehen dann so manche skurrile Geschichten, die es einem nicht gerade leicht machen, diesen Film von Tony Richardson einem bestimmten Genre zuzuordnen. Komisches kommt ebenso vor wie Tragisches, doch längst nicht alles fügt sich passend in die Handlung ein. So fragt man sich nicht selten, welches Ziel der Regisseur mit seinem Werk verfolgt. Eine nette kleine Familiengeschichte? Den Aufruf, das zu tun, worauf man Lust hat? Man weiß es nicht. Als Vorlage zu “Hotel New Hampshire” diente der gleichnamige Roman des bekannten Autors John Irving, und so wird wieder einmal eindrucksvoll demonstriert, dass nicht jeder Stoff verfilmt werden kann beziehungsweise sollte. Zur lahmen Handlung kommen noch seltsame Charaktere, mit denen sich wohl kein Normalsterblicher identifizieren kann – was einem den Zugang zu dem Ganzen natürlich zusätzlich erschwert. Franny (Jodie Forster) liebt ihren Bruder John (Rob Lowe), der es wiederum nicht mit ansehen kann, wer sich alles an seine Schwester ranmacht. Viel lieber übernimmt er diesen Part selbst und ziert sich auch nicht, mit ihr ins Bett zu steigen. Der älteste Bruder outet sich als Homosexueller, was es für Franny in ihrem Chaos schon einmal einfacher macht. 
Zu guter Letzt ist da noch die kleine Lilly, aus der nichts Geringeres wird als eine große Schriftstellerin, obwohl sie nicht allein dem Körperwuchs nach noch ein Kind ist. Kein Wunder, dass aus solchen Zutaten kein brauchbarer Film entstehen kann – da hilft auch die junge Jodie Foster wenig.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Hotel New Hampshire Land: England, Kanada, USA Jahr: 1984 Regie: Tony Richardson Darsteller: Jodie Foster, Nastassja Kinski, Beau Bridges Weitere Infos: IMDB, Amazon
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